Im Stadtteil Neuaubing sind noch acht Baracken eines ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlagers erhalten. Während des Zweiten Weltkriegs waren hier bis zu 1.000 Zwangsarbeiter*innen aus unterschiedlichen Ländern untergebracht, die beim nahegelegenen Ausbesserungswerk der Reichsbahn eingesetzt wurden. Es war eine von insgesamt 30.000 Massenunterkünften im Deutschen Reich. Das NS-Dokumentationszentrum München lädt am Sonntag, den 13. August um 12.30 Uhr an der Ehrenbürgstraße 9 zu einer Tour über das Gelände ein. Der Rundgang zeigt die baulichen Spuren der Vergangenheit, erzählt die Geschichte des Ortes sowie der dort untergebrachten Zwangsarbeiter*innen und informiert über die Pläne zur Einrichtung eines Erinnerungsortes.
Treffpunkt ist am S-Bahnhof Freiham, Gleis 1. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Mehr als 13 Millionen Menschen wurden vom NS-Regime aus ganz Europa verschleppt und ausgebeutet. Nach 1945 haben vielfältige Nachnutzungen die Spuren der Vergangenheit teilweise überschrieben. Auch die Geschichte des Geländes in Neuaubing geriet in Vergessenheit. Heute werden die Baracken unter anderem von Künstler*innen, Handwerker*innen und einem Kindergarten genutzt. In den nächsten Jahren wird das Areal im Rahnmen der Städtebauförderung Aubing-Neuaubing-Westkreuz denkmalgerecht saniert und zu einem Erinnerungsort weiterentwickelt. In zwei Baracken wird eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums München eingerichtet.